Donnerstag, 23. Juli 2015

{Rezension} Michael Schofield - Ich will doch bloß sterben Papa

Heute geht es um ein sehr interessantes Buch - eine Biografie (geschrieben aus der Sicht des Vaters) in dem es um ein 6 jähriges Mädchen geht, bei dem Schizophrenie - bekannt als die schlimmste aller psychischen Krankheiten diagnostiziert wird. Ich habe das Buch freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen. Es handelt sich um:


Titel: Ich will doch bloß sterben Papa - Michael Schofield
Originaltitel: January First. A Child's Descents into 
Madness and her fathers struggle to save her 
Erschienen: 2012
deutsche Erstausgabe: 2014
Verlag: Koessel Verlag
Seitenzahl: 328
ISBN: 9783466309948
Amazon: Ich will doch


Inhalt:

Jani ist erst vier Jahre alt, da befürchten Michael und Susan Schofield bei ihrer Tochter schizophrene Halluzinationen. Die damit konfrontierten Ärzte wiegeln ab, bei einem so kleinen Kind sei so etwas unvorstellbar. Doch der Verdacht bestätigt sich: Bei dem inzwischen sechsjährigen Mädchen wird Schizophrenie diagnostiziert. Jani lebt in einer Welt aus Halluzinationen und gewalttätigen Vorstellungen mit Hunderten imaginärer innerer „Freunde“. Eine Ratte flüstert ihr ein, ihren Bruder zu misshandeln, eine Katze sagt ihr, sie solle sich selbst töten, eine Stimme in ihr drängt sie dazu, aus dem Fenster zu springen. Und mittendrin in diesem Chaos aus nicht enden wollenden Wahnvorstellungen und Wutanfällen: Janis Eltern, die alles daransetzen, das Leben ihrer beiden Kinder zu schützen, während die Familie auseinanderzubrechen droht. 

Meine Meinung: 

Psychologie und psychische Krankheiten haben mich schon immer interessiert und so habe ich beschlossen das Buch beim Bloggerportal anzufragen. Als es dann kam habe ich gleich angefangen zu lesen. In den ersten Kapitel konnte ich die Eltern sehr gut nachvollziehen, sie wussten nicht was mit ihrem Kind los ist und auch die Schlussfolgerung von Michael, dass sein Kind hochbegabt ist und deswegen ein bisschen "anders" ist durchaus verständlich. Dich mit der Zeit wird es immer weniger nachvollziehbar, wie die Eltern mit der Situation umgehen. Natürlich ist es nicht einfach, wenn man nicht weiß was seinem Kind fehlt aber meiner Meinung nach haben die Eltern ihre Augen sehr vor der Wahrheit verschlossen und wollten zu lange nicht sehen, dass ihr Kind ernsthafte Probleme hat. Besonders Michael hat mich ungefähr ab der Hälfte des Buches sehr gestört. Sein Denken war immer: Ich, ich ich. Ich bin der arme dem das Kind weggenommen wird, ich bin der einzige, der mit Janni umgehen kann, ich bin der Beste. Der Mutter wurde totale Unfähigkeit vorgeworfen obwohl sie sich genauso bemüht hat. Wie gesagt einiges kann man nachvollziehen und ich denke die wenigsten haben das gleiche durchgemacht und können wirklich beurteilen aber nur vom Lesen bekommt man ein negatives Gefühl gegenüber Michael Schofield, dem Vater. Was mir auch aufgefallen ist ist, dass es in der Familie der beiden Eltern jeweils auch schon einige Fälle von psychischen Krankheiten gab, eingeschlossen der beiden, was die Chance für die Kinder auch erhöht. Die einzig gute Idee war die Idee mit den getrennten Wohnungen und ich frage mich, warum niemand früher auf die Idee gekommen ist. Was mich außerdem geschockt hat, war, dass die Krankenhäuser so abgeblockt haben und niemand helfen wollte. Natürlich sieht der Leser die Geschehnisse nur aus der Sicht von Michael und dass er eine verzerrte Wirklichkeitswahrnehmung hat ist nach den oben genannten Tatsachen auch klar, deswegen weiß ich nicht in wie weit das wirklich stimmt, jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass niemand dafür verantwortlich sein will, dass ein kleines Mädchen psychische Störungen hat. Die Vorstellung dem eigenen Kind fehlt etwas und es könnte eine Bedrohung für das Geschwisterchen sein und alle verschließen die Augen davor ist sehr furchteinflößend und in der Hinsicht muss man den Eltern ein Kompliment fürs Durchhalten eingestehen. Alles in allem hat mich das Buch sehr zwiegespalten zurückgelassen, ich habe mich danach viel im Internet über den Fall informiert, da das Buch ja eine Biografie ist und somit alles genau so passiert ist. Im Internet bin ichdann zum ersten Mal auf Stimmen gestoßen die meinten Jannis Krankheit sei auf elterliche Vernachlässigungen zurückzuführen, allerdings kann ich dem nicht zustimmen zumindest was das Buch angeht scheinen die beiden doch als relativ normale Eltern - so normal man in dieser Situation eben sein kann. 

Fazit:

Wer sich für Psychologie und psychische Krankheiten interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen, stellt euch allerdings auf einen nervtötenden Protagonisten ein, der viel Platz in diesem Buch einnimmt. Wem es allein um Jannis Krankheit geht, der sollte es deswegen vielleicht lieber nicht lesen. Ich gebe dem Buch 3 Sterne, denn es ist gut geschrieben, allerdings haben mich viele Punkte gestört. 





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