Titel: "Frühaussteiger" - Erik J. Roberts
Erschienen: 2014
Titel: "Frühaussteiger" - Erik J. Roberts
Verlag: Selfpublishing
Seitenzahl: 140
ISBN: 9781500821371
Klappentext:
Nach dem unerwarteten Tod
des Vaters reißt es Sebastian aus der behüteten Lebensbahn. Seit dem Umzug
sucht er in der verdammten neuen Schule verzweifelt Freunde und Anschluss, doch
er findet nur Ausgrenzung, Gewalt und Mobbing. Und zu allem Überfluss ist da
auch noch die sadistische Mathelehrerin. Zuhause ist es nicht besser. Dort plagen ihn heftige Streitereien mit der
Mutter und dem verhassten Stiefvater. Alles erscheint ohne Sinn und
Zukunft. Trotz seiner Probleme verliebt sich Sebastian in Annika aus der Parallelklasse.
Und sie ist der Hoffnungsschimmer. Doch kommen beide zusammen? Nach einer
brutalen Schlägerei im Klassenzimmer fasst Sebastian einen folgenschweren
Entschluss …
Ein intensiver und spannender Roman über Erwachsenwerden, Liebe, Familie und Tod.
Ein intensiver und spannender Roman über Erwachsenwerden, Liebe, Familie und Tod.
Inhalt:
Sebastian ist ein durchschnittlicher,
15 jähriger Junge. Er geht in Berlin Köpenick zur Schule und möchte später
Archäologie studieren. In diese Schule geht er gerne, denn er hat dort Freunde.
Doch aufgrund einiger unglücklicher Umstände, allen voran dem Tod seines
Vaters, muss er ans andere Ende der Stadt ziehen und das bedeutet auch ein
Schulwechsel. Von Anfang an fällt es ihm schwer Anschluss zu den anderen
Schülern zu finden und seine fiese Mathelehrerin macht es ihm nicht einfacher.
Zu allem Übel stellt er sich im entscheidenden Moment auf die aus der Sicht
seiner Mitschüler „falsche Seite“ und wird dadurch zum Mobbingopfer. Nun geht
ein harter Kampf los, Tag für Tag das gleiche Spiel. Doch es gibt einen Lichtblick
– die Liebe, in Form seiner Mitschülerin Annika. Doch ist die Liebe stark genug
um so etwas Grausames zu überwinden?
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich
wirklich in jeder Hinsicht positiv überrascht. Ich habe es vom Autor
zugeschickt bekommen und dachte mir, es ist ein kleines, dünnes Buch, das liest
du schnell weg und wahrscheinlich wird es durch die Kürze nicht in deinem
Gedächtnis bleiben. Doch falsch gedacht! Der Schreibstil ist sehr jugendlich
gehalten. Er ist einfach und es finden sich viele Wörter wie „Babo“ oder
„chillen“ darin. Das hat bei mir am Anfang den Lesefluss etwas gestört, doch
nach nur wenigen Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und ab da das Buch in
einem Zug durchgelesen, da der Schreibstil wirklich sehr spannend und fesselnd
ist. Zu den Charakteren: Da wäre natürlich als erstes der 15 jährige Sebastian.
Er ist ein wahrhaftiger Teenager. Die Umstände machen ihm das Leben nicht
gerade einfach, doch er gibt nicht auf. Am Anfang macht es den Eindruck, er ist
ein Mitläufer, was für Jugendliche in diesem Alter normal ist, doch er ist
stärker und setzt sich für die Schwachen ein, was mir sehr imponiert hat. Umso
ungerechter ist es, wenn so etwas in solch einer grausamen Form belohnt wird,
aber Kinder bzw. Jugendliche können eben äußerst grausam sein. Was ich damit
sagen möchte ist, dass ich Sebastian sehr mochte und der Autor es geschafft
hat, dass ich mit ihm mitgefühlt habe. Man merkt, dass er noch jugendlich ist,
da er gegen Ende sehr absurde Pläne hat und auch das ist sehr glaubwürdig dargestellt.
Annika ist ebenfalls ein großartiger und starker Charakter. Die
Liebesgeschichte der beiden ist sehr süß und hat mich zum Lächeln gebracht, sie
hat auch vor allem dadurch überzeugt, dass sie sehr realistisch war. Ebenso wie
die Liebesgeschichte war die Geschichte im Allgemeinen realistisch, was mir
sehr gefallen hat. Es geht hauptsächlich um die Themen Familie, Mobbing, Liebe
und den Schulabbruch. Das Thema Familie war sehr gut umgesetzt, Sebastian lebt
in einer Patch-Work Familie, was vieles erschwert. Das wirkt sich natürlich
auch auf die Gesamtsituation aus und wurde in diesem Buch glaubhaft
dargestellt. Nun zum wichtigsten und zu gleich schwierigsten Thema dieses
Buches – das Mobbing. Ich hatte selber leider in der Schule damit zu kämpfen,
zwar nicht so schwer wie Sebastian, doch ich kenne mich damit aus. Deswegen
kann ich sagen, dass es wirklich meistens genauso abläuft und es ist auch gut
dargestellt, dass ein Gang zur Schulleitung oder zu Lehrern die Sache oftmals nur
verschlimmert. Der Schulabbruch ist auch ein wichtiges Thema, wie der Titel
„Frühaussteiger“ schon vermuten lässt. Sebastian wird alles zu viel und er
denkt darüber nach, die Schule zu verlassen. Natürlich denkt man mit 15 daran,
wenn man gemobbt wird und die Leistungen nachlassen, dass es vielleicht besser
wäre die Schule abzubrechen und das kann in einzelnen Fällen auch der Richtige
Weg sein, doch wie im Buch schon so treffend gesagt: „So einfach und kostenlos
bekommst du dein Abitur nie wieder“ und ich stimme diesem Satz voll und ganz
zu. Ob Sebastian sich dazu entscheidet weiter zu machen oder aufzuhören, müsst
ihr natürlich selbst entdecken. Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen,
denn es lässt einige Fragen unbeantwortet und so kann man sich seine eigenen
Gedanken dazu machen und das Buch beschäftigt einen noch im Nachhinein.
Fazit:
Der Autor hat eine
unglaubliche Leistung damit vollbracht, mich mit so wenig Seiten so sehr zu
begeistern und ich gebe dem Buch volle 5 Sterne! Wenn ihr gerne ein sehr
realistisches Buch über einen Jugendlichen lesen wollt, der es nicht leicht hat
aber die Hoffnung nicht aufgibt, dann ist das Buch genau das richtige für euch.
Und auch wenn nicht, lest es trotzdem, es ist toll! ;)